Anzeige

Zur Unterscheidung von hin und her

Anzeige
E-Book-Paket Deutsche Grammatik 2.0 jetzt um Sonderpreis!

Die Bedeutung von hin bzw. her

Grundsätzlich bedeutet:

hin: eine Bewegung vom Sprecher weg
her: eine Bewegung in Richtung des Sprechers

Hin und her und ihre Kombinationen mit Präpositionen (herauf, hinauf, etc.) kommen normalerweise nicht isoliert vor, sondern (meist) als Verbpräfixe.

Da hin bzw. her eine Bewegungsrichtung beschreiben, werden sie mit Verben kombiniert, deren Bedeutung ebenfalls mit Bewegung zu tun hat. Solche „Bewegungsverben“ sind zum Beispiel gehen, kommen, fahren, usw.

Beispiele:
fahren: hinfahren, hineinfahren, hinunterfahren, hinausfahren, herausfahren, ..
gehen: hingehen, hineingehen, hinuntergehen, hinausgehen, heraufgehen, heruntergehen, ..
kommen: herkommen, hereinkommen, herunterkommen, hereinkommen, herauskommen ..

Her und hin sind als Präfixe immer trennbar.

Die Sprecherperspektive

Die Wahl des Präfixes ist von der Perspektive des Sprechers abhängig.

Anzeige

Beispiel: Sprecherperspektive
Die Mutter sagt zum Vater: „Schick bitte die Kinder hinauf.“ [Die Mutter ist wie der Vater unten und die Kinder sollen nach oben gehen. (=von der Mutter weg)]
Die Mutter sagt zum Vater: „Schick bitte die Kinder herauf.“ [Die Mutter ist oben und der Vater soll die Kinder nach oben schicken. (=zu der Mutter)]

Wenn es keine Sprecherperspektive gibt, sind beide Formen möglich.

Beispiel:
Ein Auto fuhr langsam den Berg hinunter/herunter.

Verkürzte Formen mit r- + Präposition

Die komplizierte Unterscheidung von hin und her wird in der Umgangssprache durch eine Verkürzung der Formen aufgehoben. Die verkürzte Form lautet r- + Präposition.

Beispiel:
Die Mutter sagt zum Vater: „Schick die Kinder rauf.“ (unabhängig von der Sprecherperspektive)

Übersicht verkürzte Formen

Alle verkürzten Formen lauten:

hin- – her- – verkürzte Form
hinauf – herauf – rauf
hinein – herein – rein
hinaus – heraus – raus
hinunter – herunter – runter
hinüber – herüber – rüber
hinan (veraltet) – heran – ran

Anzeige

Zurück zum Kapitel: Das Adverb
Zum Inhaltsverzeichnis – Deutsche Grammatik 2.0

Anzeige