Wie im ersten Teil dieses Beitrags gesagt, wurde im neuen amtlichen Regelwerk des Rechtschreibrats zur deutschen Rechtschreibung nun auch die Form des Partizip Perfekts (Partizip II) von Anglizismen, also Wörtern, die aus dem Englischen entlehnt wurden, geregelt.
Das Partizip II von Anglizismen
Grundsätzlich werden Anglizismen grammatisch erst mal wie deutsche Wörter behandelt. Da solche Lehnwörter immer regelmäßig konjugiert werden, endet das Partizip Perfekt demnach mit -t.
Beispiele: Partizip II von Anglizismen – Endung -t
Infinitiv – Partizip II
mailen – gemailt
jobben – gejobbt
surfen – gesurft
Ausnahmen
Allerdings hat der Rechtschreibrat zwei Gruppen von Verben als Ausnahmen definiert, bei denen auch die englische Schreibweise mit -ed zulässig ist.
Zur ersten Gruppe gehören die Verben, die im englischen Infinitiv auf ein stummes -e enden.
Beispiele: Partizip II von Anglizismen – Endung -t oder -ed
(Englisch) – Infinitiv – Partizip II
(to like) – liken – gelikt/geliked
(to fake) – faken – gefakt/gefaked
(to time) – timen – getimt/getimed
In der zweiten Gruppe finden sich Verben, die laut Rechtschreibrat überwiegend unflektiert, also ohne weitere Endungen, sprich als Adverb, gebraucht werden.
Beispiele: Partizip II von Anglizismen – Endung -t oder -ed
Infinitiv – Partizip II
(Englisch) – Infinitiv – Partizip II
(to relax) – relaxen- relaxt/relaxed
(to overdress) – overdressen – overdresst/overdressed
Doch Achtung: Keine einfache Regel ohne Ausnahme. Wenn bei diesen Partizipien noch einer oder mehrere Buchstaben am Ende dazukommen, das Partizip also dekliniert wird, ist im Deutschen die Variante mit -ed nicht mehr zulässig. Korrekt ist nur (noch) die Schreibweise mit -t.
Beispiel: dekliniertes Partizip II
gelikt: der gelikte Beitrag, ein gelikter Beitrag, gelikte Beiträge
relaxt: ein relaxtes Wochenende, ein relaxter Typ
Der Plural von Substantiven aus dem Englischen, die auf -y enden
Darüber hinaus wurde vom Rechtschreibrat auch die Schreibung des Plurals von Substantiven aus dem Englischen, die auf -y enden, festgelegt. Diese bekommen im Englischen normalerweise die Pluralendung -ies. Im Deutschen ist der korrekte Plural aber ausschließlich -s. (Was m. E. im Wesentlichen der auch bisher schon allgemein verbreiteten Schreibweise entspricht.)
Beispiele: Substantive aus dem Englischen, die auf -y enden
Englisch – Englisch Plural – Deutsch – Deutsch Plural
the party – the parties – die Party – die Partys
the baby – the babies – das Baby – die Babys
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