Komparativ und Superlativ bei adjektivischem Partizip 2 + Adverb (doppelter Superlativ)

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Partizip 2 als Adjektiv

Das Partizip 2 des Verbs wird häufig als Adjektiv verwendet. (s. dazu auch: Der Gebrauch des Partizips II)

Beispiel: Partizip 2 als Adjektiv
Verb: bezahlen
Partizip 2: bezahlt
Partizip 2 als Adjektiv: eine bezahlte Arbeit

Adjektivisches Partizip 2 + Adverb

Das adjektivische Partizip 2 kann durch ein quantitatives (viel, oft, ..) oder qualitatives (gut, schlecht, ..) Adverb ergänzt werden.

Beispiel: Partizip 2 als Adjektiv + Adverb
eine gut bezahlte Arbeit

Obligatorisches Adverb

Manchmal sind diese Adverbien sogar obligatorisch, damit dass Partizip 2 überhaupt adjektivisch verwendet werden kann.

Beispiel 1: obligatorisches Adverb
ohne Adverb: **eine besuchte Sehenswürdigkeit** (nicht möglich!)
mit Adverb: eine viel besuchte Sehenswürdigkeit

Beispiel 2: obligatorisches Adverb
ohne Adverb: **ein bereistes Touristenziel* (nicht möglich!)
mit Adverb: ein  viel bereistes Touristenziel

Komparativ und Superlativ des Adverbs

Zu den (quantitativen oder qualitativen) Adverbien, die ein adjektivisches Partizip 2 ergänzen, kann ein Komparativ und/oder ein Superlativ gebildet werden.

Beispiel:
Positiv: Ich habe eine gut bezahlte Arbeit.
Komparativ: Mein Freund sucht eine besser bezahlte Arbeit.
Superlativ: Mein Chef hat die am besten bestbezahlte Arbeit.

Superlativ mit am vs. zusammengesetztes Adjektiv

Anstelle des Superlativs mit am wird häufig ein zusammengesetztes Adjektiv gebildet.

Beispiel: Superlativ mit am vs. zusammengesetztes Adjektiv
Superlativ mit am: am besten bezahlt
zusammengesetztes Adjektiv: bestbezahlt

Beispielsatz:
Mein Chef hat die am besten bezahlte Arbeit.
=Mein Chef hat die bestbezahlte Arbeit.

Weitere Beispiele:
Das Miniatur Wunderland in Hamburg ist die meistbesuchte Touristenattraktion in Deutschland.
Google ist die meistaufgerufene Website in Deutschland.
Frankreich ist das meistbereiste Touristenziel weltweit.
Dwayne „The Rock“ Johnson war 2019 der bestbezahlte Schauspieler.

Komparativ

Die Bildung des Komparativs ist dabei nicht so häufig möglich.

Beispiel: kein Komparativ möglich
Positiv: Das Miniatur Wunderland in Hamburg ist eine viel besuchte Touristenattraktion (in Deutschland).
Komparativ: **.. eine mehr besuchte Touristenattraktion..** (nicht möglich!)
Superlativ: Das Miniatur Wunderland in Hamburg ist die meistbesuchte Touristenattraktion.

Doppelter Superlativ

Eine häufiger Fehler von deutschen Muttersprachlern ist der doppelte Superlativ. Dabei wird neben dem Adverb auch dem Partizip 2 eine Superlativendung angehängt.

Beispiel: doppelter Superlativ
Superlativ: Das Miniatur Wunderland in Hamburg ist die meistbesuchte Touristenattraktion.
doppelter Superlativ:  Das Miniatur Wunderland in Hamburg ist die meistbesuchteste Touristenattraktion. (falsch!)

 

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