Der Relativsatz steht (direkt) hinter seinem Bezugswort oder am Satzende.
Relativsatz nach dem Bezugswort
Normalerweise steht der Relativsatz direkt hinter seinem Bezugswort.
Beispiel: Relativsatz direkt hinter Bezugswort
Mein Freund, der in Köln wohnt, kommt nächste Woche zu Besuch.
Bezugswort: Freund
Relativsatz: der in Köln wohnt
Relativsatz am Satzende
Wenn ein Verb oder ein Verbteil am Satzende isoliert würde, sollte man aber besser den Relativsatz ans Satzende stellen.
Das kommt z.B. bei trennbaren Verben, beim Perfekt oder bei Modalverben vor.
Beispiel: Relativsatz am Satzende – Perfekt
schlecht: Ich habe meinen Freund, der in Köln wohnt, besucht.
besser: Ich habe meinen Freund besucht, der in Köln wohnt.
Beispiel: Relativsatz am Satzende – Modalverb
schlecht: Ich möchte meinen Freund, der in Köln wohnt, besuchen.
besser: Ich möchte meinen Freund besuchen, der in Köln wohnt.
Beispiel: Relativsatz am Satzende – trennbare Verben
schlecht: Ich hole meinen Freund, der in Köln wohnt, ab.
besser: Ich hole meinen Freund ab, der in Köln wohnt.
Relativsatz und andere Attribute
Einfache Rechtsattribute haben Vorrang vor dem Relativsatz und stehen direkter beim Nomen.
Dazu gehören z.B. Genitiv- oder Präpositionalattribute oder Appositionen.
Beispiele: Einfache Rechtsattribute vor Relativsatz
Genitivattribut: Das Haus meines Vaters, das sehr alt ist.
Präpositionalattribut: Das Haus neben dem Bahnhof, das sehr alt ist.
Apposition: Herr Schmidt, der Lehrer meiner Tochter, der sehr alt ist.
Unklares Bezugswort
Bei Genitivattributen kann manchmal unklar sein, welches das Bezugswort des Relativsatzes ist. Diese Strukturen sollte man vermeiden.
Beispiel:
schlecht: Der Vater meines Freundes, der in Köln wohnt, hat eine eigene Firma.
(Wer wohnt in Köln?!)
besser: Mein Freund wohnt in Köln. Sein Vater hat eine eigene Firma.
bzw.: Der Vater meines Freundes hat eine eigene Firma. Er wohnt in Köln.
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