„Von nichts kommt nichts.“
(Redensart)
Die Negation mit nicht
Die Negation eines Satzes bzw. eines Satzteils lautet nicht.
Beispiel: Negation mit nicht
Peter raucht. – Seine Frau raucht nicht.
Peter kommt aus Stuttgart. – Seine Frau kommt nicht aus Stuttgart.
Die Negation mit kein
Eine Ausnahme bilden Substantive mit dem unbestimmten Artikel oder ohne Artikel („Nullartikel“). Sie werden mit kein verneint.
Beispiel: unbestimmter Artikel
Peter kauft einen Pullover. – Ich kaufe keinen Pullover.
Beispiele: Substantiv ohne Artikel
Peter kauft Bücher. – Ich kaufe keine Bücher.
Peter hat Geld. – Ich habe kein Geld.
Ausnahme: Verneinung des unbestimmten Artikels
Die Verneinung des unbestimmten Artikels mit nicht ist nur möglich, wenn man den unbestimmten Artikel auch als das Zahlwort eins verstehen kann.
Beispiel:
Ich habe nicht einen Euro in der Tasche. (= Ich habe keinen Euro in der Tasche.)
Die Position von nicht
Die Position von nicht im Satz hängt von der Betonung ab.
Unbetonte Positionen
Am Ende des Satzes
Wenn die Negation nicht betont ist, steht nicht bei Ergänzungen von Zeit oder Personen und Sachen im Akkusativ oder Dativ am Ende des Satzes.
Beispiele: unbetonte Negation – Negation am Satzende
Zeit: Ich komme morgen nicht.
Akkusativ: Ich besuche meinen Bruder nicht.
Dativ: Ich helfe meiner Schwester nicht.
Das ändert sich auch nicht, wenn mehrere Ergänzungen im Satz vorkommen.
Beispiele
Zeit: Ich komme morgen wegen eines wichtigen Termins nicht.
Akkusativ: Ich besuche meinen Bruder in den Ferien nicht.
Dativ: Ich helfe meiner Schwester am Wochenende nicht.
Vor bestimmten Ergänzungen
Bei unbetonter Negation von festen Präpositionalergänzungen (Verben mit Präposition), sein + Adjektiv, Ortsergänzungen und Adverbien steht nicht direkt vor diesen Ergänzungen.
Beispiele: unbetonte Negation – Negation vor folgenden Ergänzungen
Verb + feste Präposition: Ich warte nicht auf den Zug. (warten auf)
sein + Adjektiv: Ich bin nicht sportlich.
Ort (lokale Ergänzung): Ich fahre nicht nach Berlin.
Adverb (modale Ergänzung): Ich singe nicht gut.
Das ändert sich auch nicht, wenn mehrere Ergänzungen im Satz vorkommen.
Beispiele:
Verb + feste Präposition: Ich warte hier mit meinen Freunden nicht auf den Zug.
sein + Adjektiv: Ich bin wegen meiner Gesundheitsprobleme schon immer nicht sehr sportlich.
Ort (Lokale Ergänzung): Ich fahre morgen wegen des schlechten Wetters nicht nach Berlin.
Adverb (modale Ergänzung): Ich singe wegen meiner Erkältung nicht gut.
Wenn sowohl eine lokale Ergänzung als auch eine modale Ergänzung im Satz vorkommen, steht nicht vor beiden. Beachte: Temporale und Kausale Ergänzungen stehen vor nicht.
Beispiel: nicht vor L – M
Ich fahre morgen wegen des schlechten Wetters nicht wie geplant nach Berlin.
M: wie geplant
L: nach Berlin
Merke: Reihenfolge der Ergänzungen/Negation -> Temporale Ergänzung (T) – Kausale Ergänzung (K) – Negation (nicht) – Modale Ergänzung (M) – Lokale Ergänzung (L)
Betonte Positionen
Alle anderen Positionen von nicht sind betonte Positionen, die eine Korrektur durch sondern erfordern.
Beispiel: betonte Negation
Zeit: Ich komme nicht morgen, sondern am Wochenende.
Akkusativ: Ich besuche nicht meinen Bruder, sondern meine Schwester.
Dativ: Ich helfe nicht meiner Schwester, sondern meinem Vater.
modale Ergänzung: Ich fahre nicht mit meiner Schwester, sondern mit meinem Vater.
Bei längeren Sätzen muss die negierte Ergänzung dann in Richtung des Satzendes unmittelbar vor die Satzklammer verschoben werden.
Beispiel: temporale Ergänzung
unbetont: Ich fahre morgen mit meiner Freundin wegen des schlechten Wetters nicht nach Berlin.
betont: Ich fahre mit meiner Freundin wegen des schlechten Wetters nicht morgen nach Berlin, sondern am Freitag.
Beispiel: modale Ergänzung
unbetont: Ich fahre morgen mit meiner Freundin wegen des schlechten Wetters nicht nach Berlin.
betont: Ich fahre morgen wegen des schlechten Wetters nicht mit meiner Freundin nach Berlin, sondern allein.
Der Unterschied zwischen nicht und nichts
Nichts ist die Negation von etwas. Wenn etwas eine obligatorische Ergänzung ist – das heißt, wenn der Satz ohne etwas unvollständig ist – lautet die Negation immer nichts.
Beispiel: etwas = obligatorisch
etwas – nichts
Hast du gestern in der Stadt etwas gekauft? – Nein, ich habe nichts gefunden.
(kaufen + Akkusativ) – (finden + Akkusativ)
Wenn etwas keine obligatorische Ergänzung ist, lautet die Negation nichts o d e r nicht.
Beispiel: etwas = nicht obligatorisch
etwas – nichts/nicht
Hast du im Lotto (etwas) gewonnen? – Nein, ich habe nichts gewonnen./ Nein, ich habe nicht gewonnen.
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