Satzverbindung: es sei denn (dass)

Anzeige
E-Book-Paket Deutsche Grammatik 2.0 jetzt um Sonderpreis!

Wenn vs. es sei denn (dass)

Einen Wenn-Satz kann man durch einen Nebensatz mit es sei denn, dass ersetzen, der die Negation des Wenn-Satzes ausdrückt.

Statt eines Nebensatzes mit es sei denn, dass wird auch ein mit es sei denn eingeleiteter Hauptsatz benützt.

Beispiel 1:
wenn (negativ): Wir gehen spazieren, wenn es nicht den ganzen Tag regnet.
(NS) es sei denn, dass (positiv): Wir gehen spazieren, es sei denn, dass es den ganzen Tag regnet.
(HS) es sei denn (positiv): Wir gehen spazieren, es sei denn, es regnet den ganzen Tag.

Beispiel 2:
wenn (positiv): Im August fahre ich nach Italien, wenn ich genug Geld habe.
(NS) es sei denn, dass (negativ): Im August fahre ich nach Italien, es sei denn, dass ich nicht genug Geld habe.
(HS) es sei denn (negativ): Im August fahre ich nach Italien, es sei denn, ich habe nicht genug Geld.

es sei denn + Konjunktiv II

Statt des Indikativs kann man im Satz mit es sei denn(, dass) auch den Konjunktiv II benützen.

Beispiel: es sei denn + Konjunktiv II (würde)
Indikativ: Morgen gehen wir spazieren, es sei denn, dass es regnet.
(NS) Konjunktiv II (würde): Morgen gehen wir spazieren, es sei denn, dass es regnen würde.
(HS) Konjunktiv II (würde): Morgen gehen wir spazieren, es sei denn, es würde regnen.

Beispiel: es sei denn + Konjunktiv II (stark)
Indikativ: Morgen gehen wir spazieren, es sei denn, dass es regnet.
(NS) Konjunktiv II (würde): Morgen gehen wir spazieren, es sei denn, dass es regnete.
(HS) Konjunktiv II (würde): Morgen gehen wir spazieren, es sei denn, es regnete.

Auch hier gilt: In der gesprochenen Alltagssprache klingt der starke Konjunktiv II oft überformell. Viele Sprecher bevorzugen deshalb den Konjunktiv II mit würde.

Zu es sei denn und weiteren Varianten von wenn siehe auch im Kapitel: Varianten von wenn: selbst wenn, außer wenn, es sei denn, sonst, je nachdem

Weitere Beispiele:
Morgen fahre ich nach Berlin, es sei denn dass mir noch etwas dazwischenkommt.
Politisch und religiös Verfolgte können in Deutschland einen Asylantrag stellen, es sei denn dass sie schon in einem anderen Land Asyl beantragt haben.

Zurück zu: Übersicht Satzverbindung
Zum Inhaltsverzeichnis – Deutsche Grammatik 2.0