Obligatorisches es
In Passivkonstruktionen kann in Position 1 es stehen. Wenn der Aktivsatz nur aus einem unpersönlichen Nominativ (man) und einem Verb besteht, ist es im Passivsatz als Nominativersatz obligatorisch.
Beispiel:
Aktiv: Man arbeitet.
Passiv: Es wird gearbeitet.
Fakultatives es
In allen anderen Sätzen kann man auch eine andere Ergänzung in Position 1 stellen, dann ist es überflüssig, stilistisch schlecht und sollte wegfallen.
Beispiel 1: überflüssiges es
Aktiv: Man arbeitet sonntags.
Passiv: Es wird sonntags gearbeitet.
Passiv (besser): Sonntags wird gearbeitet. (= ohne es)
Beispiel 2: überflüssiges es
Aktiv: Man diskutierte lange über die Gesetzesänderung.
(Passiv mit es: Es wurde lange über die Gesetzesänderung diskutiert.)
Passiv (besser): Über die Gesetzesänderung wurde lange diskutiert. (= ohne es)
Passiv (besser): Langewurde über die Gesetzesänderung diskutiert. (= ohne es)
Trotzdem kann es Gründe geben es zu benutzen. Dann gilt Folgendes: Wenn der Aktivsatz einen Akkusativ enthält, hat der Passivsatz einen Nominativ. Die Verbform richtet sich dann nach dem Nominativ.
Beispiel: Nominativ im Singular = Verb im Singular
Aktiv: Man eröffnet ein neues Restaurant.
Passiv: Es wird ein neues Restaurant eröffnet.
Beispiel: Nominativ im Plural = Verb im Plural
Aktiv: Man eröffnet viele neue Restaurants.
Passiv: Es werden viele neue Restaurants eröffnet.
Wenn der Aktivsatz keinen Akkusativ enthält, hat der Passivsatz keinen Nominativ. Das Verb steht immer im Singular.
Beispiel: Aktivsatz mit Präposition
Aktiv: Man diskutiert über die Gesetzesänderung.
Passiv: Es wird über die Gesetzesänderung diskutiert./Über die Gesetzesänderung wird diskutiert.
Beispiel: Aktivsatz mit Temporalergänzung
Aktiv: Man arbeitet sonntags nicht.
Passiv: Es wird sonntags nicht gearbeitet.
Sonntags wird nicht gearbeitet.
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