Der Kasus von trotz
Die Präposition trotz wird standardsprachlich mit dem Genitiv verwendet.
[trotz + Genitiv]
Beispiele: trotz + Genitiv (standardsprachlich)
der Unterschied: trotz des Unterschieds
das Verbot: trotz des Verbots
die Warnung: trotz der Warnung
die Klagen (Pl.): trotz der Klagen
Ohne Artikel und bei nicht erkennbarem Genitiv steht meist der Dativ.
Beispiele: mit/ohne Artikel
mit Artikel: trotz des heftigen Regens (=Genitiv)
ohne Artikel: Trotz heftigem Regen (=Dativ)
Beispiele: nicht erkennbarem Genitiv => Dativ
Trotz Verboten fanden in zahlreichen Städten Demonstrationen statt. (=Dativ)
[nicht: trotz Verbote = Genitiv]
Besonders im süddeutschen Sprachraum wird trotz auch allgemein häufig mit dem Dativ verwendet.
Beispiele: trotz + Dativ (umgangssprachlich)
der Unterschied: trotz dem Unterschied
das Verbot: trotz dem Verbot
die Warnung: trotz der Warnung
die Klagen (Pl.): trotz den Klagen
Die Bedeutung der Präposition trotz
kausal/konzessiv
Die Präposition trotz ist eine kausale (konzessive) Präposition, die einen Gegengrund benennt, also einen Grund, der normalerweise gegen die Realisierung einer Handlung sprechen würde.
Beispiel: Gegengrund vs. Grund
Gegengrund: Trotz des schlechten Wetters gehen wir spazieren.
Grund: Wegen des schlechten Wetters gehen wir nicht spazieren.
Zur konzessiven Satzverbindung siehe auch: Konzessive Satzverbindung: obwohl, aber, trotzdem, trotz
trotz vs. zum Trotz
Mit dem nachgestellten präpositionalen Ausdruck zum Trotz (+Dativ) kann ebenfalls ein Gegengrund ausgedrückt werden.
Beispiel: trotz vs. zum Trotz
Trotz des schlechten Wetters gingen wir spazieren.
=Dem schlechten Wetter zum Trotz gingen wir spazieren.
Allerdings klingt nachgestelltes zum Trotz gehobener und kommt in der Umgangssprache eher nicht vor.
Weitere Beispiele: zum Trotz
Der Wirtschaftskrise zum Trotz herrscht in der IT-Branche ein hoher Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften.
Allen Prophezeiungen zum Trotz, die einen Sieg der rechten Parteien vorhersagten, hat die Wahl eine klare bürgerliche Mehrheit ergeben.
trotz: Präposition vs. Nomen
Nicht verwechseln sollte man die Präposition trotz mit dem Nomen (der) Trotz.
Beispiel:
Nomen: Kindlicher Trotz kann Eltern zur Verzweiflung bringen.
Zurück zur Übersicht: Die Bedeutung der Präpositionen