Manche Verben kann man intransitiv (ohne Akkusativergänzung) oder transitiv (mit Akkusativergänzung) benutzen.
Bei transitivem Gebrauch dieser Verben wird das Perfekt normalerweise mit haben gebildet, bei intransitivem Gebrauch mit sein.
Gleiche Bedeutung
Einige Verben haben bei intransitivem und transitivem Gebrauch die gleiche Bedeutung.
Beispiel 1: fahren
intransitiv: Ich bin nach Hause gefahren. (Perfekt mit sein)
transitiv: Ich habe das Auto in die Garage gefahren. (Perfekt mit haben)
Beispiel 2: starten
intransitiv: Das Flugzeug ist in Frankfurt gestartet. (Perfekt mit sein)
transitiv: Der Pilot hat den Motor des Flugzeugs gestartet. (Perfekt mit haben)
Bei einigen Verben ist der Nominativ bei transitiver Verwendung „aktiv“ an der Verbhandlung beteiligt, bei der intransitiven Verwendung „passiv“.
Beispiel 1: schmelzen
intransitiv (=“passiver“ Nominativ): Das Eis ist geschmolzen. (Perfekt mit sein)
transitiv (=“aktiver“ Nominativ): Die Sonne hat das Eis geschmolzen. (Perfekt mit haben)
Beispiel 2: umknicken
intransitiv (=“passiver“ Nominativ): Der Baum ist bei dem Sturm umgeknickt. (Perfekt mit sein)
transitiv (=“aktiver“ Nominativ): Der Sturm hat den Baum umgeknickt. (Perfekt mit haben)
Beachte: Die Begriffe „aktiv“ und „passiv“ beziehen sich hier auf die Bedeutung nicht auf die Verbform. Die Verbform ist in beiden Fällen aktiv.
Verschiedene Bedeutung
Manche Verben haben bei intransitivem und transitivem Gebrauch unterschiedliche Bedeutung.
Beispiel 1: anspringen
intransitiv (Bedeutung: „starten“): Der Motor ist angesprungen. (Perfekt mit sein)
transitiv (Bedeutung: „springen“): Der Hund hat den Mann angesprungen. (Perfekt mit haben)
Beispiel 2: abbrechen
intransitiv (Bedeutung: „brechen“): Der Ast ist abgebrochen. (Perfekt mit sein)
transitiv (Bedeutung: „beenden“): Meine Schwester hat ihr Studium abgebrochen. (Perfekt mit haben)
Beispiel 3: treten
intransitiv (Bedeutung: „den Fuß von oben auf etwas setzen“): Er ist mir auf den Fuß getreten. (Perfekt mit sein)
transitiv (Bedeutung: „jdn. mit dem Fuß „schlagen“): Er hat dem Mann, der am Boden lag, gegen den Kopf getreten. (Perfekt mit haben)
Zu dieser Gruppe von Verben gehören auch Verben, die mit unterschiedlicher Bedeutung reflexiv (=transitiv) oder nicht reflexiv (=intransitiv) verwendet werden können:
Beispiel 1: umziehen vs. sich umziehen
nicht reflexiv/intransitiv (Bedeutung: „die Wohnung wechseln“): Ich bin letzte Woche umgezogen. (Perfekt mit sein)
reflexiv/transitiv (Bedeutung: „die Kleidung wechseln“): Ich habe mich für das Theater umgezogen. (Perfekt mit haben)
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