Die indirekte Rede – Einführung

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Am häufigsten wird der Konjunktiv I in der indirekten Rede verwendet.

Was ist die indirekte Rede?

Indirekte Rede bedeutet, dass eine Aussage (direkte Rede) durch eine andere Person wiedergegeben wird.

Beispiel: direkte Rede vs. indirekte Rede
Direkte Rede – Thomas sagt: „Ich habe Hunger.“
Indirekte Rede – Anna sagt: „Thomas sagt, dass er Hunger habe.“

Warum Konjunktiv I?

Selbstverständlich kann man die Aussage einer anderen Person in der indirekten Rede auch mit dem Indikativ wiedergeben.

Beispiel. Konjunktiv I vs. Indikativ in der indirekten Rede
Konjunktiv I – Thomas sagt, dass er Hunger habe.
Indikativ – Thomas sagt, dass er Hunger hat.

Durch den Gebrauch des Konjunktivs I wird aber zusätzlich grammatisch markiert, dass sich der Sprecher bzw. der Schreiber eines Satzes von der wiedergegebenen Äußerung distanziert; dass er möglicherweise nicht ganz sicher ist, ob diese Aussage zutrifft.

Indirekte Rede und Konjunktiv I in der praktischen Anwendung

In der Umgangssprache wird in der indirekten Rede anstelle des Konjunktivs I in den allermeisten Fällen der Indikativ verwendet.

Beispiel: indirekte Rede in der Umgangssprache
Indikativ – Thomas sagt, dass er Hunger hat.

Beim professionellen Sprachgebrauch in den Medien ist der Gebrauch des Konjunktivs I einerseits davon abhängig, für wie sicher das Zutreffen einer wiedergegebenen Aussage gehalten wird (s.o. „Distanzierung“).

Beispiel:
Konjunktiv I – Der Wirtschaftsminister sagte, dass er eine Steuerreform plane.
(= Wir sind nicht ganz sicher, ob er wirklich eine Steuerreform plant.)
Indikativ – Der Wirtschaftsminister sagte, dass er eine Steuerreform plant.
(= Wir sind (ziemlich) sicher, dass er eine Steuerreform plant.)

[Teilweise hat man aber das Gefühl, dass auch bei Medienprofis das Gefühl für den Gebrauch des Konjunktivs I langsam verloren geht. ;)]

Indirekte Rede – mit/ohne dass

Die Wiedergabe von indirekten Aussagesätzen ist mit oder ohne dass möglich.

Beispiel: Redewiedergabe mit/ohne dass
ohne dass: Thomas sagt, er habe Hunger.
mit dass: Thomas sagt, dass er Hunger habe.

Der Ergänzungssatz kann gelegentlich auch vorangestellt werden.

Beispiel: Ergänzungssatz vorangestellt
ohne dass: Er habe Hunger, sagt Thomas.
mit dass: Dass er Hunger habe, sagt Thomas.

Satzarten

In der indirekten Rede können alle Arten von Sätzen (Aussagesätze, Fragesätze oder Aufforderungssätze) wiedergegeben werden.

Beispiel: Aussagesatz
Direkte Rede – Thomas sagt: „Ich habe Hunger.“
Indirekte Rede – Thomas sagt, er habe Hunger.

Beispiel: W-Frage
Direkte Rede – Maria fragt: „Wohin fährt Thomas?“
Indirekte Rede – Maria fragt, wohin Thomas fahre.

Beispiel: Ja/Nein- Frage
Direkte Rede – Maria fragt: „Hat Thomas Urlaub?“
Indirekte Rede – Maria fragt, ob Thomas Urlaub habe.

Beispiel: Aufforderungssatz
Direkte Rede – Thomas sagt zu Maria: „Mach bitte die Tür zu.“
Indirekte Rede – Thomas sagt zu Maria, sie solle die Tür zumachen.
(Gelegentlich auch: Thomas sagt zu Maria, sie möge die Tür zumachen.)

Grammatikübungen zur indirekten Rede

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