So wie Verben können auch Adjektive (Adverbien) eine Präposition regieren (=eine feste Präposition fordern).
Beispiele: Adjektiv (Adverb) + feste Präposition
wichtig -> für: Das Thema ist wichtig für die Prüfung.
zufrieden -> mit: Ich bin zufrieden mit meiner Note.
stolz -> auf: Meine Eltern sind stolz auf mich.
Adjektiv mit Präposition vs. Verb mit Präposition
Adjektive bzw. Adverbien mit Präposition kommen recht häufig vor. Oft sind sie vom Partizip eines Verbs abgeleitet. Die Verben, von denen das Partizip abgeleitet ist, haben nicht immer dieselbe Präposition. Die Präposition muss mit dem Adjektiv gelernt werden.
Beispiel: gleiche Präposition
Adjektiv – beschäftigt mit: Die Schüler sind mit den Hausaufgaben beschäftigt.
Verb – sich beschäftigen mit: Die Schüler beschäftigen sich mit den Hausaufgaben.
Beispiel: andere Präposition
Adjektiv – begeistert von: Er ist begeistert von Sport.
Verb – sich begeistern für: Er begeistert sich für Sport.
Zwei Präpositionen
Einige Adjektive haben zwei oder mehr Präpositionen, die zusammen in einem Satz vorkommen können.
Beispiel: einig +mit +über
Ich bin mit meinem Geschäftspartner über den Preis einig.
Einige Adjektive haben zwei oder mehr Präpositionen, die aber nicht zusammen in einem Satz vorkommen können. Manche dieser Präpositionen haben die gleiche Bedeutung. Man kann sie alternativ verwenden. Manche Präpositionen ändern die Bedeutung.
Präpositionen mit gleicher Bedeutung
Diese Präpositionen sind beliebig gegeneinander austauschbar. Sie können aber nicht zusammen vorkommen.
Beispiel: misstrauisch gegen/gegenüber
gegen: Er ist misstrauisch gegen seine Frau.
gegenüber: Er ist misstrauisch gegenüber seiner Frau.
Beachte: gegen + Akkusativ, gegenüber + Dativ
Beispiel: böse auf/mit
böse auf: Ich bin böse auf meinen Bruder.
böse mit: Ich bin böse mit meinem Bruder.
Präpositionen mit verschiedener Bedeutung
Da die Präpositionen verschiedene Bedeutung haben, kann man sie nicht gegeneinander austauschen.
Beispiel: gut in, gut für, gut gegen
gut in: Ich bin gut in Mathematik.
gut für: Sport ist gut für die Gesundheit.
gut gegen: Das Medikament ist gut gegen Husten.
Manchmal hat ein Adjektiv Präpositionen mit gleicher und mit verschiedener Bedeutung.
Beispiel: böse
gleiche Bedeutung: böse auf/mit (Person)
Ich bin böse auf meinen Bruder.
= Ich bin böse mit meinem Bruder.
andere Bedeutung: böse über (Sache)
Ich bin böse über meine schlechte Note.
Der Kasus der Präpositionen
Die Präposition, die fest zum Adjektiv gehört, regiert einen Kasus. Präpositionen, die einen festen Kasus haben, behalten diesen Kasus.
Beispiele: Präpositionen mit festem Kaus
für = Akkusativ – dankbar für: Ich bin dankbar für deine Hilfe.
bei = Dativ – beliebt bei: Die Lehrerin ist bei ihren Schülern beliebt.
Wechselpräpositionen bekommen je nach Adjektiv einen festen Kasus. Die Präposition und der Kasus müssen zusammen mit dem Adjektiv gelernt werden.
Die Wechselpräpositionen an und in können sowohl mit dem Akkusativ als auch mit dem Dativ vorkommen.
Beispiele: Wechselpräpositionen in und an
an + Dativ – beteiligt an: Die Partei ist an der Regierung beteiligt.
an + Akkusativ – gewöhnt an: Die Deutschen sind an das schlechte Wetter gewöhnt.
in + Dativ – erfahren in: Er ist noch nicht so erfahren in seinem Beruf.
in + Akkusativ – verliebt in: Sie ist verliebt in ihren Nachbarn.
Die Wechselpräposition auf und über bekommen in Verbindung mit Adjektiven bzw. Adverbien immer den Akkusativ.
Beispiele: Wechselpräpositionen auf und über
über + Akkusativ – glücklich über: Er ist glücklich über seine Examensnoten.
auf + Akkusativ – eifersüchtig auf: Sie ist eifersüchtig auf ihre Nachbarin.
Die Wechselpräposition vor bekommt immer den Dativ.
Beispiel: Wechselpräposition vor
vor + Dativ – sicher vor: Im Haus sind wir sicher vor dem Gewitter.
Mit den Wechselpräpositionen unter, hinter, zwischen und neben verbindet sich kein Adjektiv.
Liste: Adjektive mit Präposition
Grammatikübungen zu Adjektiven und Adverbien
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