Fugenelemente

Anzeige
E-Book-Paket Deutsche Grammatik 2.0 jetzt um Sonderpreis!

Fugenelemente

Zwischen den beiden Wortstämmen können so genannte Fugenelemente stehen. Die häufigsten Fugenelemente im Deutschen sind -e, -(e)s-, -er und -(e)n-.

Beispiel: Wortstamm + Fugenelement -s- + Wortstamm = neues Wort
Arbeit +s +Platz = Arbeitsplatz

Beispiel: Wortstamm + Fugenelement -n- + Wortstamm = neues Wort
Reihe +n +Haus = Reihenhaus

Beispiel: Wortstamm + Fugenelement -e- + Wortstamm = neues Wort
Hund +e +Besitzer = Hundebesitzer

Beispiel: Wortstamm + Fugenelement -er- + Wortstamm = neues Wort
Kind +er +Garten = Kindergarten
Haus +er +Reihe = Häuserreihe*
*Bei Nomen, die im Plural umlauten, wird auch beim Fugenelement -er umgelautet

Die Fugenelemente erinnern an Flexions­endungen wie Genitiv- oder Pluralendung und sind sprachgeschichtlich aus diesen entstanden. Beachte aber, dass das Auftreten eines an Plural erinnernden Fugenelements keiner logischen Systematik („Mehrzahl“) entspricht.

Beispiel:
Haus + Reihe = Häuserreihe (Pl.)
Baum + Reihe = Baumreihe (Sg.!)

Beispiel:
Haus (Sg.) + Besitzer = Hausbesitzer (ein Hausbesitzer besitzt aber eventuell mehrere Häuser)
Hunde + Besitzer = Hundebesitzer (ein Hundebesitzer besitzt meist nur einen Hund)

Feste Regeln für das Auftreten bzw. Nichtauftreten eines Fugenelements in einem Kompositum gibt es aber nur wenige (s.u.).

Fugenelemente kommen nicht nur bei Nominalkomposita vor.

Beispiel: Fugen-s bei
Nomen + Adjektiv: geschäftstüchtig

Beispiel: Fugen-n bei
Nomen + Adjektiv: rabenschwarz

Regelmäßiges Fugen-s

Allerdings treten einige Nominalsuffixe immer mit Fugen-s auf. Diese Endungen sind -heit, -keit, -schaft, -ung, -ion, -tät, -tum, -ut, -ling.

Beispiele: obligatorisches Fugen-s bei Nominalsuffixen
-heit: Schönheitssalon
-keit: Sauberkeitsfanatiker
-schaft: Freundschaftsanfrage (Facebook)
-ung: Zeitungsleser
-ion: Demonstrationsteilnehmer
-tät: Universitätsabschluss
-tum: Wachstumsförderung
-ut: Armutsgrenze
-ling: Flüchtlingswelle

Regelmäßiges Fugen-n

Bei Substantiven, die den Genitiv und den Plural mit der Endung -en bilden (siehe auch: Die n-Deklination), steht immer ein Fugen-n.

Beispiel: Wortstamm + Fugenelement -e- + Wortstamm = neues Wort
Mensch +en +Recht = Menschenrecht
Student +en + Leben = Studentenleben

Zurück zur Übersicht: Die Wortbildung
Zum Inhaltsverzeichnis – Deutsche Grammatik 2.0