Fugenelemente
Zwischen den beiden Wortstämmen können so genannte Fugenelemente stehen. Die häufigsten Fugenelemente im Deutschen sind -e, -(e)s-, -er und -(e)n-.
Beispiel: Wortstamm + Fugenelement -s- + Wortstamm = neues Wort
Arbeit +s +Platz = Arbeitsplatz
Beispiel: Wortstamm + Fugenelement -n- + Wortstamm = neues Wort
Reihe +n +Haus = Reihenhaus
Beispiel: Wortstamm + Fugenelement -e- + Wortstamm = neues Wort
Hund +e +Besitzer = Hundebesitzer
Beispiel: Wortstamm + Fugenelement -er- + Wortstamm = neues Wort
Kind +er +Garten = Kindergarten
Haus +er +Reihe = Häuserreihe*
*Bei Nomen, die im Plural umlauten, wird auch beim Fugenelement -er umgelautet
Die Fugenelemente erinnern an Flexionsendungen wie Genitiv- oder Pluralendung und sind sprachgeschichtlich aus diesen entstanden. Beachte aber, dass das Auftreten eines an Plural erinnernden Fugenelements keiner logischen Systematik („Mehrzahl“) entspricht.
Beispiel:
Haus + Reihe = Häuserreihe (Pl.)
Baum + Reihe = Baumreihe (Sg.!)
Feste Regeln für das Auftreten bzw. Nichtauftreten eines Fugenelements in einem Kompositum gibt es aber nur wenige (s.u.).
Fugenelemente kommen nicht nur bei Nominalkomposita vor.
Beispiel: Fugen-s bei
Nomen + Adjektiv: geschäftstüchtig
Beispiel: Fugen-n bei
Nomen + Adjektiv: rabenschwarz
Regelmäßiges Fugen-s
Allerdings treten einige Nominalsuffixe immer mit Fugen-s auf. Diese Endungen sind -heit, -keit, -schaft, -ung, -ion, -tät, -tum, -ut, -ling.
Beispiele: obligatorisches Fugen-s bei Nominalsuffixen
-heit: Schönheitssalon
-keit: Sauberkeitsfanatiker
-schaft: Freundschaftsanfrage (Facebook)
-ung: Zeitungsleser
-ion: Demonstrationsteilnehmer
-tät: Universitätsabschluss
-tum: Wachstumsförderung
-ut: Armutsgrenze
-ling: Flüchtlingswelle
Regelmäßiges Fugen-n
Bei Substantiven, die den Genitiv und den Plural mit der Endung -en bilden (siehe auch: Die n-Deklination), steht immer ein Fugen-n.
Beispiel: Wortstamm + Fugenelement -e- + Wortstamm = neues Wort
Mensch +en +Recht = Menschenrecht
Student +en + Leben = Studentenleben
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