Häufige Fragen zum E-Book: „Enthält die „Deutsche Grammatik 2.0″ auch Übungen?“

Frage: „Gibt es in der Grammatik auch Übungen?“

Antwort: Nein.

In der Deutschen Grammatik 2.0 gibt es keine Übungen. Ich finde, dass es sonst zu unübersichtlich wird. Die Grammatik hat schon fast 450 Seiten.

Aber wie ihr sicher bemerkt habt ;), habe ich ein zweibändiges Übungsbuch sowie eine Sammlung von Lückentexten zusammengestellt.

Alle meine E-Books zur Deutschen Grammatik 2.0 könnt ihr im Digistore24-Shop kaufen.

Deutsche Grammatik 2.0 – Digistore24
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Falls das mal nicht klappen sollte, gibt es die Bücher auch beim Xinxii-Shop:

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Das Paket gibt es bei Xinxii aber leider nicht.

Weitere häufige Fragen zu meinen E-Books habe ich hier beantwortet: Häufige Fragen zu meinen E-Books

Leserfrage – „Der Laden gehört einem meiner Freunde.“ (Genitivus partitivus)

Neulich habe ich folgende Frage eines Lesers beantwortet, die bestimmt auch für euch interessant ist. (Die Frage habe ich grammatisch etwas korrigiert):

„[..]ich möchte Ihre Hilfe bei einem Satz, den ich in einem Buch gelesen habe. Der Satz ist so: ”Dieser Laden gehört einem unserer Freunde”. Hier ist ”Freunde” Plural, aber warum nicht Singular “Freund”, weil “einem” und ” unserer” doch Singular Maskulin ist? [..]

Was meinen Leser irritiert ist, dass das Nomen im Plural steht, aber der unbestimmte Artikel (ein-) im Singular.

Das Problem ist, dass “einem” hier kein unbestimmter Artikel zu dem Nomen “Freund” ist, sondern ein Indefinitpronomen mit einem so genannten Genitivus partitivus. Ich vermute mal, dass ihr nicht unbedingt wisst, was das ist, aber durch die folgenden Beispiele wird es vielleicht klar.

Beispiele: Indefinitpronomen im Nominativ und Genitivus partitivus
Paul ist einer meiner Freunde. (=Paul ist einer von meinen Freunden.)
Laura ist eine meiner Freundinnen. (=Laura ist eine von meinen Freundinnen.)
Das ist ein(e)s meiner Autos. (=Das ist ein(e)s von meinem Autos.)

In den Beispielen könnt ihr sehen, dass sich das Indefinitpronomen (ein-) auf den Singular (!) des Genitivs (mein- + Plural) bezieht.

Beispiele: Indefinitpronomen im Nominativ
einer meiner Freunde: der Freund = einer
eine meiner Freundinnen: die Freundin – eine
ein(e)s meiner Autos: das Auto – ein(e)s

Und es kommt noch besser. ;-) Das Indefinitpronomen (einer, eine, eines) steht hier im Nominativ, weil das Verb (sein) eine Nominativergänzung braucht. Bei dem Beispiel meines Lesers steht das Indefinitpronomen im Dativ, weil das Verb (gehören) eine Dativergänzung braucht.

Beispiele: Indefinitpronomen im Dativ und Genitivus partitivus
Der Laden gehört einem meiner Freunde.
Der Laden gehört einer meiner Freundinnen.
Der Laden gehört einem meiner Kinder.

Ihr seht, dass sich das Indefinitpronomen (ein-) wieder auf den Singular (!) des Genitivus partitivus bezieht, nur dieses Mal im Dativ steht.

Beispiele: Indefinitpronomen im Dativ
einem meiner Freunde: der Freund = einem
einer meiner Freundinnen: die Freundin = einer
ein(e)m meiner Kinder: das Kind = ein(e)m

Und natürlich kann das Indefinitpronomen auch im Akkusativ stehen:

Beispiele: Indefinitpronomen im Akkusativ
In Berlin besuche ich einen meiner Freunde.
In Berlin besuche ich eine meiner Freundinnen.
In Berlin besuche ich ein(e)s meiner Kinder.

Welche Fragen meiner Leser ich sonst noch beantwortet habe, könnt ihr hier erfahren:

Leserfragen – Deutsche Grammatik 2.0

Leserfrage: alle oder alles?

Einige Deutschlerner haben ein Problem mit der Unterscheidung von alle/alles, manche/manches, einige/einiges, etc.

Artikelwort oder Indefinitpronomen

Das Problem ist, dass man zwischen den Artikelwörtern alle (manche, einige, viele, etc.) und den Indefinitpronomen alles (nichts, etwas, manches, einiges, vieles, etc.) unterscheiden muss.

Beispiele:
Artikelwort – Indefinitpronomen
alle – alles
manche – manches
einige – einiges

Alle = Artikelwort

Alle als Artikelwort steht im Plural (ebenso: manche, einige, viele, …).

Beispiele: alle = Plural
alle Leute
alle Kinder
alle Bücher

Wenn das Artikelwort alle und sein dazugehöriges Nomen im Nominativ stehen, steht das Verb natürlich im Plural.

Beispiele:
(Fast) alle Leute in Deutschland reisen gern.
(Fast) alle Kinder lieben Schokolade.

Das gilt auch, wenn das Artikelwort pronominal, also ohne ein Nomen (Substantiv) verwendet wird.

Beispiel:
Artikelwort + Nomen: Alle Leute lieben Schokolade.
Artikelwort pronominal: Alle lieben Schokolade.

Weitere Beispiele: alle = pronominal
Nominativ: Alle (manche, einige, viele, …) waren da.
Akkusativ: Ich habe alle (manche, einige, viele, …) gesehen.
Dativ: Ich habe mit allen (manchen, einigen, vielen, …) gesprochen.

Alles = Indefinitpronomen

Alles als Indefinitpronomen steht im Singular (vgl. nichts, etwas, manches, einiges). Entsprechend steht das Verb natürlich im Singular, wenn das Indefinitpronomen im Nominativ steht:

Beispiele:
Nominativ: Alles (nichts, etwas, manches, einiges) wird gut.
Akkusativ: Wir haben alles (nichts, etwas, manches, einiges) gemacht.
Dativ: Ich rechne mit allem (nichts, etwas, manchem, einigem).

Alle vs. alles

Besonders schwer fällt die Unterscheidung von alle (pronominal) und alles, wenn sie in gleicher Funktion in einem Satz stehen (können).

Beispiel: alle vs. alles
Artikelwort pronominal: Ich habe alle gesehen.
Indefinitpronomen: Ich habe alles gesehen.

Da alle als Pronomen („anstelle eines Nomens“!) fungiert, kann man aus dem Kontext verstehen, was genau der Sprecher gesehen hat, während beim Indefinitpronomen das Gesehene unbestimmt bleibt („indefinit“).

Beispiel: Bedeutung alle (pronominal)
„Kennst du die Filme von Charlie Chaplin?“ – „Ja, natürlich. Ich habe alle (Filme von Charlie Chaplin!) gesehen.“

Beispiel: Bedeutung alles (Indefinitpronomen)
„Was hast du in Paris gesehen?“ – Ich habe alles gesehen.
(Aus der Antwort geht nicht hervor, was genau die Person gesehen hat. Das Gesehene ist unbestimmt.

Deutsche Grammatik 2.0 zum Thema alle:
All- bzw. alle – Gebrauch als Artikelwort, Pronomen, Indefinitpronomen
Alle als Artikelwort – Deklination im Singular
Alle als Artikelwort – Deklination im Plural
Alle als Artikelwort – Deklination im Plural + Possessivpronomen + Adjektiv
Pronominaler Gebrauch des Artikelworts alle
Leserfrage: alle oder alles?

Welche Fragen meiner Leser ich sonst noch beantwortet habe, könnt ihr hier erfahren:

Leserfragen – Deutsche Grammatik 2.0