Leserfrage: Adjektivendung bei zwei oder mehr Adjektivattributen

Leserfrage:

„Ich habe gelesen, dass bei mehreren Adjektivattributen vor dem Substantiv die einst gebrauchte Deklination nicht mehr gilt. Beispiel: bei warmem schönen Wetter (veraltet). Statt dessen gilt jetzt: bei warmem schönem Wetter. Was ist denn richtig?

Antwort:
Standardsprachlich ist in diesem Fall meines Wissens schon immer die doppelte Dativmarkierung, also “bei schönem warmem Wetter”. Aber die Variante “bei schönem warmen Wetter” kommt so häufig vor, dass sie auch akzeptiert wird.

Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass das “n” und das “m” phonetisch so eng verwandt sind und deshalb hier auch bei vielen Muttersprachlern die Unsicherheit so groß ist, dass sich eben zwei Varianten entwickeln.

Aber Achtung: Bei einem femininen Substantiv wäre das nicht möglich, hier geht nur die standardsprachliche Variante: “bei schöner warmer Witterung”. Aber hier würde wahrscheinlich auch niemand – zumindest kein Muttersprachler ;) – auf die Idee kommen dem zweiten Adjektiv eine andere Endung zu geben.

Vergleiche: Attribute – Einführung — Deutsche Grammatik 2.0.

Welche Fragen meiner Leser ich sonst noch beantwortet habe, könnt ihr hier erfahren:

Leserfragen – Deutsche Grammatik 2.0

Leserfrage: Zeitformen der subjektiven Modalverben

Folgende Leserfrage hat mich vor kurzem via Facebook erreicht.

Leserfrage:

„hello! i have a problem with the perfect tense with modal verbs. Can you please explain why this is used with two ways. As an example : (1) „Er hat mir einen Brief schreiben können.“ / (2) „Er kann mir einen Brief geschrieben haben.“ What is the difference between these two sentences?

Antwort:
Eigentlich erstaunlich, dass man sich mit solch komplizierten Fragen der deutschen Grammatik beschäftigt, aber dann die Frage nicht auf Deutsch stellen kann ;-) – trotzdem aber eine interessante Frage.

Denn im Deutschunterricht wird zwar häufig über die Bedeutung der subjektiven Modalverben gesprochen, dass diese aber Tempusformen haben, die sich in der Vergangenheitsform von den objektiven Modalverben unterscheiden, wird eher selten problematisiert.

Denn genau dieses Problem hat meine Leserin: In ihrem ersten Satz steht die Perfektform des objektiven Modalverbs, während im zweiten Satz die Vergangenheitsform des subjektiven Modalverbs steht.

Aber zum Glück gibt’s ja die Deutsche Grammatik 2.0. ;-) Wie die Tempusformen der objektiven und subjektiven Modalverben im Vergleich aussehen, könnt hier nachschauen:

Subjektive Modalverben – Zeitformen

Welche Fragen meiner Leser ich schon beantwortet habe, könnt ihr hier erfahren:

Leserfragen – Deutsche Grammatik 2.0

Neue Grammatiklisten – Unregelmäßige Verben

Solange ihr im Urlaub wart, war ich fleißig. ;-) Ich habe z.B. neue Grammatiklisten produziert. So könnt ihr jetzt u.a. auch alle unregelmäßigen Verben herunterladen. Damit die Liste nicht zu lang wird, habe ich sie in fünf Teile unterteilt, die ihr jeweils hier herunterladen könnt:

Liste: Unregelmäßige Verben (I): A – E
Liste: Unregelmäßige Verben (II): F – G
Liste: Unregelmäßige Verben (III): H – R
Liste: Unregelmäßige Verben (IV): Sa – St
Liste: Unregelmäßige Verben (V): T – Z

Und für alle, die es immer ganz genau wissen wollen ;-), habe ich auch noch Listen für die Modalverben, die gemischten Verben und die unregelmäßigen Verben im Übergang, also die Verben, die mit der Zeit regelmäßig werden, erstellt.

Liste: Unregelmäßige Verben (VI): Gemischte Verben und Modalverben
Liste: Unregelmäßige Verben (VII): Unregelmäßige und gemischte Verben im Übergang