Übersicht: Umformung von Präpositionalphrasen in (subordinierte) Nebensätze

Diese Seite gibt einen Überblick über die Umformung der wichtigsten Elemente einer Präpositionalphrase in einen (subordinierten)Nebensatz.

1. Umformung der Präposition

Die Präposition der Präpositionalphrase wird in eine Konjunktion mit gleicher Bedeutung umgeformt.

Beispiel:
Präposition – Konjunktion
Wegen Weil

2. Umformung des Nomens

Das Verb wird – soweit möglich – direkt aus dem Nomen der Präpositionalphrase abgeleitet.

a.)

Beispiel:
Nomen – Verb
der Regen – regnen
Wegen des Regens – Weil es regnet

Beispielsatz:
Wegen des Regens bleibe ich zu Hause.
Weil es regnet, bleibe ich zu Hause.

b.)

Wenn sich aus dem Nomen nicht direkt ein Verb ableiten lässt, muss man auf eine andere Konstruktion ausweichen z. B. auf eine Kombination von Adjektiv und den Verben sein oder haben.

Beispiel:
Nomen – Adjektiv + sein
Wegen der Hitze – Weil es heiß ist

Beispielsatz:
Wegen der Hitze gehe ich ins Schwimmbad.
Weil es heiß ist, gehe ich ins Schwimmbad.

Beispiel:
Nomen – Adjektiv + haben
Wegen einer ansteckenden Krankheit – Weil X eine ansteckende Krankheit hat

Beispielsatz:
Wegen einer ansteckenden Krankheit durfte das Kind nicht in die Schule gehen.
Weil es eine ansteckende Krankheit hatte, durfte das Kind nicht in die Schule gehen.

3. Umformung des Adjektivs

Das Adjektiv der Präpositionalphrase wird im Nebensatz zu einem Adverb.

Beispiel:
Adjektiv – Adverb
Wegen des starken Regens – Weil es stark regnet
Wegen der großen Hitze – Weil es sehr heiß ist

Beispielsatz 1:
Wegen des starken Regens fällt das Freiluftkonzert aus.
Weil es stark regnet, fällt das Freiluftkonzert aus.

Beispielsatz 2:
Wegen der großen Hitze haben die Kinder hitzefrei.
Weil es sehr heiß ist, haben die Kinder hitzefrei.

4. Umformung des Possessivpronomens

Das Possessivpronomen wird zu einem Personalpronomen.

Beispiel:
Possessivpronomen – Personalpronomen
Wegen meiner Krankheit – Weil ich krank bin

Beispielsatz 1:
Wegen meiner Krankheit kann ich nicht zur Arbeit gehen.
Weil ich krank bin, kann ich nicht zur Arbeit gehen.

Beispielsatz 2:
Seit ihrem Umzug sehe ich sie nur noch selten.
Seitdem sie umgezogen ist, sehe ich sie nur noch selten.

5. Umformung attributiver Genitiv

Das Genitivattribut wird entweder zum Nominativ oder zum Akkusativ des Nebensatzes.

a.) Genitiv = Nominativ

Bei intransitiven Verben wird das Genitivattribut zum Nominativ des Nebensatzes.

Beispiel:
attributiver Genitiv – Nominativ
Wegen des Beginns der Ferien – Weil die Ferien beginnen

Beispielsatz:
Wegen des Beginns der Ferien muss man mit großen Staus rechnen.
Weil die Ferien beginnen, muss man mit großen Staus rechnen

b.) Genitiv = Akkusativ

Bei transitiven Verben wird das Genitivattribut zum Akkusativ des Nebensatzes. Es kann auch zum Nominativ werden, allerdings muss dann das Verb des Nebensatzes im Passiv stehen.

Beispiel:
attributiver Genitiv – Akkusativ/Nominativ + Passiv (man)
Wegen der Erhöhung der Mehrwertsteuer – Weil man die Mehrwertsteuer erhöht/Weil die Mehrwertsteuer erhöht wird

Beispielsatz:
Wegen der Erhöhung der Mehrwertsteuer werden alle Waren teurer.
Weil man die Mehrwertsteuer erhöht, werden alle Waren teurer.
Weil die Mehrwertsteuer erhöht wird, werden alle Waren teurer.

6. Umformung präpositionales Attribut

Präpositionale Attribute werden zu präpositionalen Ergänzungen.

Beispiel:
präpositionales Attribut – präpositionale Ergänzung
Wegen des Beginns der Ferien am Wochenende – Weil die Ferien am Wochenende beginnen

Beispielsatz:
Wegen des Beginns der Ferien am Wochenende muss man mit großen Staus rechnen.
Weil die Ferien am Wochenende beginnen, muss man mit großen Staus rechnen.

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Die Funktion und Bedeutung von „als“

Kleines Wort, große Probleme – zumindest für manche Deutschlernerinnen und Deutschlerner. Die Frage, was als eigentlich bedeutet, hört man im Deutschunterricht immer wieder.

Eigentlich ist diese Frage nicht ganz richtig gestellt, denn genau genommen ist als ein grammatisches Funktionswort, das gar keine eigene Bedeutung hat, sondern eine grammatische Funktion übernimmt.

Deshalb habe ich im Folgenden zusammengestellt, welche (ziemlich verschiedenen!) Funktionen als übernehmen kann und verweise auf das Grammatikkapitel, in dem man mehr über die jeweilige Funktion von als erfahren kann.

Als beim Komparativ

Komparative und Superlative verwendet man, um Personen oder Sachen zu vergleichen. Der Komparativ wird mit dem Vergleichswort als benutzt.

Beispiel 1: Peter (18 Jahre), Tom (21 Jahre), Martin (24 Jahre)
Tom ist älter als Peter.
Martin ist älter als Peter und Tom. Martin ist am ältesten.
Tom ist jünger als Martin.
Peter ist jünger als Tom und Martin. Peter ist am jüngsten.

Siehe: Die Vergleichswörter als und wie beim Komparativ und Positiv

Temporale Nebensätze mit als

a.) einmalige (gleichzeitige) Aktion in der Vergangenheit

Als beschreibt eine einmalige (gleichzeitige) Aktion in der Vergangenheit.

Beispiel:
Als es zu regnen begann, gingen wir nach Hause.

Siehe: Temporale Satzverbindung (I): wenn, als, dabei, bei

b.) einmalige (vorzeitige) Aktion in der Vergangenheit

In einer vorzeitigen Satzverbindung kann nachdem durch als ersetzt werden, wenn der Hauptsatz im Präteritum oder Perfekt steht und der Nebensatz im Plusquamperfekt.

Beispiel:
Als er die Deutschprüfung bestanden hatte, begann er mit seinem Studium.
=Nachdem er die Deutschprüfung bestanden hatte, begann er mit seinem Studium.

Siehe: Temporale Satzverbindung (IV): nachdem, danach, nach

Reale Vergleichssätze mit als

Ein einfacher Vergleich mit als oder wie kann zu einem Vergleichssatz erweitert werden.

Beispiel: Vergleichssatz mit als
einfacher Vergleich: Er ist größer als sein Bruder.
Vergleichssatz: Er ist größer, als du ihn mir beschrieben hast.

Siehe: Vergleichssätze mit als und wie

Irreale Vergleichssätze mit als ob/als

Bei einer Satzverbindung mit als ob werden zwei Sätze verbunden, bei denen der zweite Satz die Aussage des ersten Satzes mit einem hypothetischen Vergleich ergänzt.

Beispiel:
Ich fühle mich, als ob ich drei Tage nicht geschlafen hätte.
Ich fühle mich, als hätte ich drei Tage nicht geschlafen.

Siehe: Modale Satzverbindung (IV): als ob, als wenn, wie wenn, als

Modale Nebensätze mit als dass

Ein Nebensatz mit als dass ist eine Variante eines Nebensatzes mit anstatt dass.

Beispiel: als dass
Er geht lieber mit seinen Freunden ins Kino, als dass er die Hausaufgaben macht.

Siehe: Modale Satzverbindung (I): (an)statt dass/zu, als dass, stattdessen, (an)statt

Konsekutive Nebensätze mit als dass

Eine negative Folge mit so dass nicht kann man auch ohne Negation durch zu plus als dass ausdrücken.

Beispiel:
Er ist so krank, dass er nicht zur Arbeit gehen kann.
Er ist zu krank, als dass er zur Arbeit gehen könnte.

Siehe: Konsekutive Satzverbindung: sodass, deshalb, infolge

Apposition

Eine Apposition ist ein erklärendes Nomen, das neben ein Bezugswort (Nomen oder Pronomen) gestellt wird.

Beispiel: Apposition mit als
Ich als Lehrer bin gegen harte Strafen für Kinder.

Siehe: Die Apposition

Zu einigen Bedeutungen von als habe ich (noch) keine eigenen Seiten, auf die ich verweisen kann. Im Folgenden dazu kurz einige Beispiele.

Vergleichende irreale Bedingungssätze mit als wenn

Bei einer Satzverbindung mit als wenn werden zwei Sätze verbunden, bei denen der zweite Satz die Aussage des ersten Satzes mit einem hypothetischen Vergleich ergänzt.

Beispiel:
In seiner neuen Firma verdient er mehr, als wenn er bei Siemens geblieben wäre.
Mit einem selbst gemachten Geschenk machst du mir mehr Freude, als wenn du mir etwas gekauft hättest.

Finales als

Als kann auch finale Bedeutung (=damit, um zu) haben.

Beispiel:
Als Vorbereitung für die TestDaF-Prüfung besuchte er einen Deutschkurs.
=Zur Vorbereitung für die TestDaF-Prüfung besuchte er einen Deutschkurs.
=Um sich auf die TestDaF-Prüfung vorzubereiten, besuchte er einen Deutschkurs.

Verben mit als-Ergänzung

Einige Verben haben eine feste Verbindung mit als. (ähnlich wie Verben mit Präposition)

Beispiel:
kennen als: Man kennt ihn als zuverlässigen Mitarbeiter.
arbeiten als: Er arbeitet als Lehrer.

Ebenso: beschreiben, bezeichnen, dienen, gelten, sich verstehen als, ..

Wenn etwas fehlt, hinterlasst bitte unten einen Kommentar.

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Einige Anmerkungen zum Futur 2 Indikativ Passiv mit Modalverb

Warnung! ;-)

Was ich schon im dritten Teil dieser Serie über die vierteiligen Verformen des Futurs 2 Aktiv mit Modalverb gilt natürlich für die fünfteilige (!) Verbform des Futurs 2 Passiv mit Modalverb umso mehr: Die Bildung dieser Form macht nicht nur Deutschlernern sondern auch Muttersprachlern Kopfzerbrechen. Das ist ein absolut sicheres Zeichen dafür, dass man den Gebrauch dieser Form vermeiden sollte.

Ersatz des Futurs 2 Passiv mit Modalverb

Ebenfalls im dritten Teil dieser Serie habe ich erklärt, dass man das Futur 2 mit Modalverb einfach durch das Perfekt oder noch einfacher durch das Präteritum ersetzen und die Vermutung durch ein Verb oder ein modales Adverb ausdrücken kann.

Das gilt natürlich auch für das Passiv:

Beispiel: modale Bedeutung des Futurs 2 mit Modalverb(Vermutung)
Das Kind wird haben operiert werden müssen. (Futur 2 Passiv)
=Ich vermute, dass das Kind hat operiert werden müssen. (Perfekt)
=Ich vermute, dass das Kind operiert werden musste. (Präteritum)
=Das Kind hat wohl operiert werden müssen. (Perfekt + Adverb)
=Wahrscheinlich musste das Kind operiert werden. (Präteritum + Adverb)

Falsche Bildung der Futur-2-Formen mit Modalverb im Passiv

Auch für die Bildung des Futurs 2 Passiv mit Modalverb finden sich auf meinen Seiten und anderswo mehr oder weniger freundliche ;-) Kommentare auch von Muttersprachlern, die meinen, dass diese Form folgendermaßen gebildet werden müsste:

[**Futur Passiv 2 mit Modalverb: Das Kind wird operiert worden sein müssen.**]

Diese Form ist nicht korrekt, weshalb ich sie mit zwei Sternen markiert und eingeklammert habe.

Denn auch hier gilt, was ich im dritten Teil der Serie über die Bildung der falschen Aktivform gesagt habe: Diese Form ist offensichtlich nach einer Regel gebildet, die man umgangssprachlich ungefähr so formulieren könnte: „Nehme das Futur 2 Passiv o h n e Modalverb („Das Kind wird operiert worden sein.“) und hänge das Modalverb („müssen“) im Infinitiv hinten dran.“

Das heißt aber, dass man das Verb „operieren“ konjugiert und das Modalverb „müsssen“ angehängt hat, während man korrekterweise das Modalverb „müssen“ konjugiert und (deshalb) das Vollverb „operieren“ in den Infinitiv setzt – beim Passiv eben den Infinitiv Passiv. (vgl. in Teil 2 – Regel 1)

Dass die eingeklammerte Form nicht korrekt ist, kann man u.a. schon am fehlenden Infinitiv Passiv des Vollverbs (operiert werden) erkennen.

Die ganze Serie:

Teil 1: Wie heißt denn nun das Futur 2 mit Modalverb?
Teil 2: Das Futur 2 Indikativ Aktiv mit Modalverb
Teil 3: Einige Anmerkungen zum Futur 2 Indikativ Aktiv mit Modalverb
Teil 4: Das Futur 2 Indikativ Passiv mit Modalverb
Teil 5: Einige Anmerkungen zum Futur 2 Indikativ Passiv mit Modalverb