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Die Funktion und Bedeutung von „zu“

Überblick über die verschiedenen Funktionen und Bedeutungen von zu.

Präposition

Zu ist eine Präposition mit Dativ, die lokale, temporale, kausale oder modale Bedeutung haben kann.

Beispiele:
lokal: Ich gehe zum Supermarkt.
temporal: (Bis) Zum 31. Januar muss meine Wohnung geräumt sein.
kausal (final): Peter besucht einen Kurs zur Vorbereitung auf die Prüfung.
kausal (konsekutiv): Er sieht seinem Bruder zum Verwechseln ähnlich.
modal: Wir fahren zu dritt nach Berlin.

Näheres zur Präposition zu siehe: Die Bedeutung der Präpositionen: zu
Siehe auch: Präpositionen mit Dativ

Adverb

Zu ist ein Adverb mit zwei Bedeutungen.

Beispiel: Bedeutung 1 – „geschlossen“
Am Sonntag sind die Geschäfte zu.
=Am Sonntag sind die Geschäfte geschlossen.

Beispiel: Bedeutung 2 – „mehr als (gewollt/notwendig/..)“
Der Pullover ist mir zu groß.
= Der Pullover ist größer als ich ihn brauche.

Präfix von trennbaren Verben

Zu kann auch das abgetrennte Präfix eines trennbaren Verbs sein.

Beispiel: trennbares Präfix
zumachen: Mach bitte die Tür zu.
zuschauen. Die Kinder schauen der Mutter beim Backen zu.

Infinitivsätze mit zu

Infinitivsätze mit zu stehen anstelle einer Nominativ-, Akkusativ- oder Präpositionalergänzung, wenn diese Ergänzung keine Person oder Sache, sondern eine Aktion (ein Ereignis) beschreibt.

Beispiel: Infinitivsatz als Nominativergänzung
Den ganzen Tag nur am Computer zu sitzen, wäre nichts für mich.

Alles Weitere dazu siehe: Infinitivsätze mit zu als Ergänzungssätze.

Finalsatz mit um zu

Bei einem Finalsatz mit um zu werden zwei Sätze verbunden, bei denen der Nebensatz den gewünschten „Zweck“ einer „Aktion“ beschreibt.

Beispiel: um zu
Ich spare das ganze Jahr, um mir einen schönen Urlaub leisten zu können.
„Aktion“ – „Zweck“
„sparen“ – „schönen Urlaub leisten können“

Alles Weitere dazu siehe: Finale Satzverbindung: damit, um zu, zu

Modale Satzverbindung anstatt zu

Bei einer Nebensatzverbindung mit anstatt zu werden zwei Sätze verbunden, bei denen der Hauptsatz eine Handlung beschreibt, die anstelle bzw. als Ersatz der im Nebensatz beschriebenen (nicht realisierten) Handlung erfolgt.

Beispiel: anstatt zu
Anstatt sich um seine Frau und seine Kinder zu kümmern, geht er lieber mit seinen Freunden aus.
„(nicht realisierte) Handlung“ – „Ersatzhandlung
„um Frau und Kinder kümmern“ – „mit Freunden ausgehen“

Alles Weitere dazu siehe: Modale Satzverbindung (I): (an)statt dass/zu, als dass, stattdessen, (an)statt

Modale Satzverbindung ohne zu

Bei der Nebensatzverbindung mit ohne zu werden zwei Sätze verbunden, bei denen der Nebensatz das Fehlen einer eigentlich erwarteten Handlung beschreibt.

Beispiel: ohne zu
Er ist weggegangen, ohne zu kündigen.
„Handlung“ – „erwartete Handlung“
„weggehen“ – „kündigen“

Alles Weitere dazu siehe: Modale Satzverbindung (II): ohne dass, ohne zu, ohne

Wenn etwas fehlt, hinterlasst bitte unten einen Kommentar. …

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Die Funktion und Bedeutung von „als“

Kleines Wort, große Probleme – zumindest für manche Deutschlernerinnen und Deutschlerner. Die Frage, was als eigentlich bedeutet, hört man im Deutschunterricht immer wieder.

Eigentlich ist diese Frage nicht ganz richtig gestellt, denn genau genommen ist als ein grammatisches Funktionswort, das gar keine eigene Bedeutung hat, sondern eine grammatische Funktion übernimmt.

Deshalb habe ich im Folgenden zusammengestellt, welche (ziemlich verschiedenen!) Funktionen als übernehmen kann und verweise auf das Grammatikkapitel, in dem man mehr über die jeweilige Funktion von als erfahren kann.

Als beim Komparativ

Komparative und Superlative verwendet man, um Personen oder Sachen zu vergleichen. Der Komparativ wird mit dem Vergleichswort als benutzt.

Beispiel 1: Peter (18 Jahre), Tom (21 Jahre), Martin (24 Jahre)
Tom ist älter als Peter.
Martin ist älter als Peter und Tom. Martin ist am ältesten.
Tom ist jünger als Martin.
Peter ist jünger als Tom und Martin. Peter ist am jüngsten.

Siehe: Die Vergleichswörter als und wie beim Komparativ und Positiv

Temporale Nebensätze mit als

a.) einmalige (gleichzeitige) Aktion in der Vergangenheit

Als beschreibt eine einmalige (gleichzeitige) Aktion in der Vergangenheit.

Beispiel:
Als es zu regnen begann, gingen wir nach Hause.

Siehe: Temporale Satzverbindung (I): wenn, als, dabei, bei

b.) einmalige (vorzeitige) Aktion in der Vergangenheit

In einer vorzeitigen Satzverbindung kann nachdem durch als ersetzt werden, wenn der Hauptsatz im Präteritum oder Perfekt steht und der Nebensatz im Plusquamperfekt.

Beispiel:
Als er die Deutschprüfung bestanden hatte, begann er mit seinem Studium.
=Nachdem er die Deutschprüfung bestanden hatte, begann er mit seinem Studium.

Siehe: Temporale Satzverbindung (IV): nachdem, danach, nach

Reale Vergleichssätze mit als

Ein einfacher Vergleich mit als oder wie kann zu einem Vergleichssatz erweitert werden.

Beispiel: Vergleichssatz mit als
einfacher Vergleich: Er ist größer als sein Bruder.
Vergleichssatz: Er ist größer, als du ihn mir beschrieben hast.

Siehe: Vergleichssätze mit als und wie

Irreale Vergleichssätze mit als ob/als

Bei einer Satzverbindung mit als ob werden zwei Sätze verbunden, bei denen der zweite Satz die Aussage des ersten Satzes mit einem hypothetischen Vergleich ergänzt.

Beispiel:
Ich fühle mich, als ob ich drei Tage nicht geschlafen hätte.
Ich fühle mich, als hätte ich drei Tage nicht geschlafen.

Siehe: Modale Satzverbindung (IV): als ob, als wenn, wie wenn, als

Modale Nebensätze mit als dass

Ein Nebensatz mit als dass ist eine Variante eines Nebensatzes mit anstatt dass.

Beispiel: als dass
Er geht lieber mit seinen Freunden ins Kino, als dass er die Hausaufgaben macht.

Siehe: Modale Satzverbindung (I): (an)statt dass/zu, als dass, stattdessen, (an)statt

Konsekutive Nebensätze mit als dass

Eine negative Folge mit so dass nicht kann man auch ohne Negation durch zu plus als dass ausdrücken.

Beispiel:
Er ist so krank, dass er nicht zur Arbeit gehen kann.
Er ist zu krank, als dass er zur Arbeit gehen könnte.

Siehe: Konsekutive Satzverbindung: sodass, deshalb, infolge

Apposition

Eine Apposition ist ein erklärendes Nomen, das neben ein Bezugswort (Nomen oder Pronomen) gestellt wird.

Beispiel: Apposition mit als
Ich als Lehrer bin gegen harte Strafen für Kinder.

Siehe: Die Apposition

Zu einigen Bedeutungen von als habe ich (noch) keine eigenen Seiten, auf die ich verweisen kann. Im Folgenden dazu kurz einige Beispiele.

Vergleichende irreale Bedingungssätze mit als wenn

Bei einer Satzverbindung mit als wenn werden zwei Sätze verbunden, bei denen der zweite Satz die Aussage des ersten Satzes mit einem hypothetischen Vergleich ergänzt.

Beispiel:
In seiner neuen Firma verdient er mehr, als wenn er bei Siemens geblieben wäre.
Mit einem selbst gemachten Geschenk machst du mir mehr Freude, als wenn du mir etwas gekauft hättest.

Finales als

Als kann auch finale Bedeutung (=damit, um zu) haben.

Beispiel:
Als Vorbereitung für die TestDaF-Prüfung besuchte er einen Deutschkurs.
=Zur Vorbereitung für die TestDaF-Prüfung besuchte er einen Deutschkurs.
=Um sich auf die TestDaF-Prüfung vorzubereiten, besuchte er einen Deutschkurs.

Verben mit als-Ergänzung

Einige Verben haben eine feste Verbindung mit als. (ähnlich wie Verben mit Präposition)

Beispiel:
kennen als: Man kennt ihn als zuverlässigen Mitarbeiter.
arbeiten als: Er arbeitet als Lehrer.

Ebenso: beschreiben, bezeichnen, dienen, gelten, sich verstehen als, ..

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Die Funktion und Bedeutung von „es“

Kleines Wort, große Probleme – zumindest für manche Deutschlernerinnen und Deutschlerner. Die Frage, was es eigentlich bedeutet, hört man im Deutschunterricht immer wieder.

Eigentlich ist diese Frage nicht ganz richtig gestellt, denn genau genommen ist es ein grammatisches Funktionswort, das gar keine eigene Bedeutung hat, sondern eine grammatische Funktion übernimmt.

„Das Es“ ist zwar auch ein Begriff aus der Psychologie (siehe: Duden: Es), aber darum geht es im DaF-Unterricht normalerweise nicht, wenn nach der Bedeutung von es gefragt wird.

Deshalb habe ich im Folgenden mal zusammengestellt, welche Funktionen es erfüllen kann und verweise auf das Grammatikkapitel, in dem man mehr über die jeweilige Funktion von es erfahren kann.

Personalpronomen

Es ist das neutrale Personalpronomen im Nominativ und Akkusativ der 3. Person Singular.

Beispiel: es als Personalpronomen
Nominativ: Das ist mein Auto. Es ist ganz neu.
Akkusativ: Das ist mein neues Auto. Ich habe es gerade gekauft.

Zum Personalpronomen siehe hier: Das Personalpronomen

Verben mit obligatorischem „es“

Einige Verben werden obligatorisch zusammen mit es verwendet, z. B. einige Wetterverben.

Beispiele:
Es regnet.

Siehe dazu ausführlich hier: Verben mit obligatorischem es

Es als Nominativersatz

Es kann als Ersatz für einen Nominativ stehen, wenn der Urheber einer Aktion unbekannt oder unwichtig ist.

Beispiel:
Der Briefträger klingelt an der Tür.
Es geklingelt an der Tür.

Weitere Beispiele:
Es brennt.
Es raucht.

Es als Platzhalter für den Nominativ

Es kann auch als Platzhalter für einen Nominativ stehen, der später im Satz erscheint. Diese Konstruktion ist meist stilistisch weniger gut und klingt veraltet. Sie kommt häufiger in Märchen vor.

Beispiel:
Es als Platzhalter: Es gingen einmal zwei Königssöhne auf die Jagd.
besser: Zwei Königssöhne gingen einmal auf die Jagd.

Es als Platzhalter in Komplementsätzen

Ein Komplementsatz steht anstelle einer Nominativ- oder einer Akkusativergänzung des Hauptsatzes. Unter bestimmten Umständen kann bei Komplementsätzen im Hauptsatz zusätzlich es als „Platzhalter“ (Korrelat) für den Komplementsatz stehen. Das heißt, dass der Nominativ bzw. der Akkusativ sowohl durch es als auch durch den Komplementsatz ausgedrückt wird.

Beispiel: es als Platzhalter
es und dass-Satz = Nominativ: Es ist für mich wichtig, dass meine Eltern mich unterstützen.
es und dass-Satz = Akkusativ: Ich bedaure es, dass meine Eltern mich nicht unterstützen können.

Siehe dazu hier: Es als Platzhalter (Korrelat) in Komplementsätzen

Obligatorisches Es beim Passiv

Wenn ein Aktivsatz nur aus einem unpersönlichen Nominativ (man) und einem Verb besteht, ist es im Passivsatz als Nominativersatz obligatorisch.

Beispiel:
Aktiv: Man arbeitet.
Passiv: Es wird gearbeitet.

Es als Platzhalter beim Passiv

In allen anderen Passivsätzen kann man auch eine andere Ergänzung in Position 1 stellen, dann ist es überflüssig, stilistisch schlecht und sollte wegfallen.

Beispiel:
Aktiv: Man diskutierte lange über die Gesetzesänderung.
Passiv mit es: Es wurde lange über die Gesetzesänderung diskutiert.
Passiv (besser): Über die Gesetzesänderung wurde lange diskutiert.
Passiv (besser): Lange wurde über die Gesetzesänderung diskutiert.

Zu es beim Passiv siehe ausführlicher: Passivumformung mit es

Bezug auf einen vorhergehenden Satz

Es kann sich auch auf einen ganzen vorhergehenden Satz beziehen.

Beispiele:
Ich war in Berlin, aber es hat mir nicht gefallen.
Gestern war ich mit Paula in der Oper. Es war sehr schön.

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